Mobbing

Der Begriff Mobbing beschreibt das systematische Schikanieren, Belästigen, Beleidigen oder Ausgrenzen von einer oder mehreren Personen. Mobbing kann am Arbeitsplatz unter Kolleginnen und Kollegen oder über verschiedene Hierarchieebenen (z.B. Vorgesetzte - Beschäftigte) auftreten, aber auch in anderen Organisationen, wie z.B. in der Schule. Die von Mobbing betroffene Person muss dabei unterlegen sein.

Die Illustration zeigt einen Büroarbeiter, an dessen Stuhl ein anderer Mann sägt. +
Quelle: Birte Cordes/GDA Psyche


Der Begriff Mobbing beschreibt das systematische Schikanieren, Belästigen, Beleidigen oder Ausgrenzen von einer oder mehreren Personen. Mobbing kann am Arbeitsplatz unter Kolleginnen und Kollegen oder über verschiedene Hierarchieebenen (z.B. Vorgesetzte - Beschäftigte) auftreten, aber auch in anderen Organisationen, wie z.B. in der Schule. Die von Mobbing betroffene Person muss dabei unterlegen sein.

Nach dem Mobbingforscher Leymann liegt Mobbing dann vor, wenn der oder die Täter eine oder mehrere von 45 definierten Mobbinghandlungen über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten mindestens einmal wöchentlich ausführen. Typische Mobbinghandlungen sind z.B. den Betroffenen sinnlose Aufgaben zuzuweisen, nicht mit ihnen zu sprechen, körperliche Gewalt anzudrohen oder Gerüchte zu verbreiten.

Befragungen zufolge geht man in Deutschland von einer Mobbingquote von 2,7 Prozent der Erwerbstätigen aus, das entspricht rund einer Million betroffener Menschen.

Die Ursachen von Mobbing finden sich vorwiegend in einer suboptimalen Arbeitsorganisation. Häufig herrscht in betroffenen Betrieben hoher Zeitdruck und es liegt eine unklare Aufgabenverteilung vor. Seitens der Führungskraft werden Druck und Angst als Führungsinstrumente eingesetzt und es mangelt an Gesprächsbereitschaft und guter Konfliktlösekompetenz. Auch Konkurrenzdruck unter den Mitarbeitern begünstigt Mobbing.

Es gibt keine charakteristischen Persönlichkeitszüge, die Menschen dazu prädestinieren, gemobbt zu werden. Vielmehr greifen verschiedene situative und organisationale Faktoren ineinander, die jeden zu einem Opfer machen können. Ebenso wenig gibt es eine bestimmte Mobberpersönlichkeit.

Betroffene haben im Verlauf des Mobbings in der Regel mit erheblichen Beeinträchtigungen der Gesundheit und auch der Leistungsfähigkeit zu kämpfen. Sie leiden häufig unter Schlafstörungen, depressiven Verstimmungen, Bluthochdruck oder Magen- und Darmproblemen. Auf der psychischen Ebene stellen sich nicht selten Schuldgefühle ein, sie leiden unter Angstzuständen oder Wutausbrüchen. Mobbingopfer können auch ein ständiges Misstrauen entwickeln und feindselig gegenüber anderen werden. Mobbing kann in einer Versetzung des Opfers, einer Kündigung oder Erwerbsunfähigkeit aufgrund einer psychischen Erkrankung enden.

Text: Claudia Clos

Handlungsmöglichkeiten:
Das können Sie konkret tun

Da der soziale Umgang am Arbeitsplatz häufig den Nährboden für Mobbing bildet, muss zur Prävention von Mobbing an einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen gearbeitet werden. Wird im Betrieb eine gesunde Konfliktkultur aufgebaut und gepflegt, in welcher Konflikte benannt, sachlich besprochen und gelöst werden, ist dies der erste Schritt, um Mobbing gar nicht erst entstehen zu lassen. Hierzu ist es unerlässlich, Führungskräfte im Moderieren von Konfliktgesprächen zu schulen und den regelmäßigen Austausch von Vorgesetzten und Mitarbeitern zu fördern. So können aufkeimende Konflikte frühzeitig aufgedeckt und diesen entgegengewirkt werden. Teamentwicklungsmaßnahmen können helfen, eine offene Streit- und Kommunikationskultur zu entwickeln. Da häufig strukturelle Unklarheiten und Probleme auf der persönlichen Ebene ausgetragen werden, ist außerdem eine eindeutige Aufgabenverteilung und Rollenklärung wichtig.

Für Betroffene im Betrieb sollte eine Kontaktstelle eingerichtet werden. Durch die Bestellung und Ausbildung eines Mobbingbeauftragten wird die Thematik enttabuisiert und eine kompetente Ansprechperson für Betroffene zur Verfügung gestellt.

In der Praxis ist es vor allem wichtig, den Tätern Grenzen zu setzen. Dies kann durch die Betroffenen erfolgen, wenn sich diese dazu in der Lage fühlen. Werden Dritte hinzugezogen, sollte die erste Ansprechperson der Vorgesetzte sein, oder wenn dieser am Mobbing beteiligt ist, dessen Vorgesetzter. Auch der Betriebs- oder Personalrat ist als Interessensvertretung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine geeignete Kontaktadresse. Insbesondere sind auch unbeteiligte Kollegen der Betroffenen gefordert. Sie müssen deutlich signalisieren, dass sie sehen, was geschieht und dass sie dies nicht tolerieren. Ein frühzeitiges "Stopp" von Seiten der Betroffenen und der Kollegen ist die effektivste Methode, Mobbing zu beenden.