Zufriedenheit/Motivation
Zufriedenheit bei der Arbeit entsteht dann, wenn das, was sich Beschäftigte von ihrer Arbeit wünschen auch eintrifft. Arbeitszufriedenheit kann unter diesen Umständen sogar die Arbeitsleistung positiv beeinflussen, für weniger Fluktuation und Fehlzeiten im Unternehmen sorgen und die psychische Gesundheit der Beschäftigten fördern.

Arbeitszufriedenheit ist relativ stabil und hat einen positiven Einfluss auf den Organisationserfolg. So gaben beispielsweise in einer Studie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales 60 Prozent der Befragten aus 330 Betrieben an, dass sich die grundsätzliche Arbeitszufriedenheit und das damit verbundene eigene Engagement in den letzten drei Jahren nicht verändert haben.
Zur Vorhersage der Arbeitszufriedenheit haben sich die folgenden fünf Faktoren als wichtige Aspekte herausgestellt:
- Konflikte zwischen Arbeits- und Privatleben
- Führungsqualität
- Einflussmöglichkeiten bei der Arbeit (Entscheidungen)
- Bedeutung der Arbeit (Sinn und Identifikation)
- Gemeinschaftsgefühl
Text: Martin Prüße
Handlungsmöglichkeiten:
Das können Sie konkret tun
Arbeitszufriedenheit und Motivation der Beschäftigten lassen sich nicht mit "der einen" bestimmten Maßnahme beeinflussen. Sinnvoller ist es vielmehr, auf einzelne Einflussgrößen einzuwirken, zum Beispiel mit folgenden Schritten:
- Organisationale Bestandsaufnahme (Verhalten, Bedingungen, Gesundheit, Organisation), beispielsweise mit dem OrgaCHECK oder den Verfahren der Unfallversicherungsträger oder anderen wissenschaftlich fundierten Verfahren
- Herausarbeiten der Ressourcen (Stärken) des Unternehmens
- Herausarbeiten der Stressoren (Schwächen) des Unternehmens
- Konkrete Ziele zu den einzelnen Stärken und Schwächen
- Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Zielerreichung gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
- Wirksamkeitskontrolle (gemessene und gefühlte Auswirkungen)
Gemeinsame Verhaltensregeln und Werte können die Zufriedenheit und Motivation der Belegschaft beeinflussen. Art, Größe und Branche des Unternehmens oder der Einrichtung spielen dabei keine Rolle. Voraussetzungen dafür sind:
- ein gemeinsam erarbeitetes Leitbild zum Verhalten und Umgang miteinander
- eine klare Vorstellung wie die Organisation und deren Mitglieder im Idealfall handeln und kommunizieren sollen
- ein funktionierendes Verbesserungsvorschlagswesen
- ein funktionierendes "Lob- und Tadel-Management"
- eine hohe Übereinstimmung zwischen theoretischen Arbeitsabläufen und der praktischen täglichen Arbeit
- Toleranz und Offenheit gegenüber Fehlern und menschlichen Schwächen
- eine klare Vorstellung über Grenzen ("No-Go"-Bedingungen) im Verhalten
- Sichere Beschäftigung
- Augenmaß, Gerechtigkeit und "gesunder Menschenverstand" im Umgang mit Mitarbeitern und deren Leistungsfähigkeit/Gesundheit
- verlässliche Erholungsphasen nach Phasen großen Arbeitsaufkommens
- Menschengerechte Arbeitsgestaltung: Arbeit soll ausführbar sein und darf nicht schädigen. Arbeit soll erträglich sein und soll nicht beeinträchtigen. Arbeit soll zumutbar sein. Arbeit soll persönlichkeitsfördernd sein. Damit wird Motivation, Qualifikation und Flexibilität gefördert.
- Authentische, verfügbare und ehrliche Führungskräfte